Schlüsselfertiges Massiv- oder Fertighaus?

Wegg_Ochs_14_04_01Auch wenn fast drei Viertel aller Wohngebäude in Deutschland massiv gebaut werden (Quelle: Statistisches Bundesamt 2013), sehen nicht wenige private Bauherren durch das umweltfreundliche Image ökologische Vorteile in der Holzständerbauweise von Fertighäusern. Für beide Bauweisen gibt es zahlreiche Argumente, die jedoch nicht immer vergleichbar sind. Entsprechend emotional argumentieren Laien oft für die eine oder die andere Variante. Wir stellen als Entscheidungshilfe für Bauinteressenten beide Verfahren gegenüber und beantworten die Frage: Massiv- oder Fertighaus?

Lange Tradition Massivbau

Die Massivbauweise hat in Deutschland im Gegensatz zum Holzständerbau eine jahrhunderte lange Tradition. Das hat seinen guten Grund, denn Massivhäuser haben wegen ihrer guten Dämmeigenschaften einen niedrigen Energieverbrauch, sind pflegeleicht, langlebig und somit kostengünstig im langfristigen Unterhalt. Fertighäuser gibt es dagegen erst seit wenigen Jahrzehnten.

Ökobilanz Massiv- oder Fertighaus ausgeglichen

Immer wichtiger wird in der heutigen Zeit bei Bauentscheidungen die Ökobilanz. Sowohl Holz als natürlicher und nachwachsender Rohstoff als auch massive Natursteine können problemlos wiederverwertet und recycelt werden. Eine Ökobilanzstudie der Technischen Universität Darmstadt von 2008 kam zu dem Ergebnis, dass über den gesamten Lebenszyklus gesehen in Massivbauweise realisierte Gebäude dem Holzbau in ökologischer Hinsicht absolut gleichwertig sind. Da immer mehr Menschen von Allergien geplagt sind, ist die Wohngesundheit für jede Baufamilie ein wesentliches Argument. Insoweit ist bei der Holzbauweise auf eine Verarbeitung des Rohstoffs ohne den Zusatz von schädlichen Chemikalien zu achten, damit das verarbeitete Holz frei von Schadstoffen und Allergenen ist.

Wohngesundheit ohne Schadstoffe

Massive Baustoffe, die frei von gesundheitsschädlichen Stoffen sind, legen den Grundstein für ein angenehmes und gesundes Wohnen und zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Chemie gegen Fäulnis oder Schadinsekten brauchen. Zudem sorgen mit massiven Baustoffen errichtete Häuser für einen natürlichen Feuchtigkeitsausgleich, was das Raumklima positiv beeinflusst. Insofern ist die Beantwortung der Frage Massiv- oder Fertighaus eindeutig.

Speicherfähigkeit der Masse

Auch beim Energieverbrauch sind massive Häuser der Leichtbauweise von Fertighäusern überlegen: Vor allem die Speicherfähigkeit der Masse ist ein wichtiger Faktor für die Energieeffizienz eines Hauses. Massives Mauerwerk – ob Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton oder ein anderer massiver Baustoff – kann tagsüber ausreichend Wärme speichern und in den kühlen Abendstunden wieder abgeben. Bei vielen Bauvorhaben sind höchst wärmedämmende Konstruktionen der Außenwand, welche die gesetzlichen Vorschriften weit unterschreiten, heute schon Standard.

Dampfsperre für den Feuchtigkeitsschutz

Häuser in Holzständerbauweise sind aufgrund des Baustoffs besonders wartungsintensiv. Sie müssen zum Beispiel besonders gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Dies geschieht durch eine Spezialbeschichtung der Außenwände, auch Dampfsperre genannt. Ist der Feuchtigkeitsschutz beschädigt, kann es zu Pilzbefall und langfristig zur Zerstörung der tragenden Holzbestandteile kommen. Eine ungenügende Belüftung der Innenräume kann ebenfalls zu Schädigungen der Holzteile führen. Da das Holz ständiger Beobachtung und Pflege bedarf, sind die ständig anfallenden Wartungskosten nicht zu vernachlässigen.

Freie Grundrissgestaltung

Auch bei den Gestaltungsmöglichkeiten zeigen sich gravierende Unterschiede: Anders als Häuser aus Ständergerüsten ist die Massivbauweise an kein Planungsraster gebunden. Damit sind der Grundrissgestaltung keine Grenzen gesetzt. Ob klassisch, modern oder im mediterranen Stil – mit der Massivbauweise lassen sich alle Wünsche erfüllen. Diese Flexibilität macht sich auch bezahlt, wenn das Haus beispielsweise später einmal umgebaut wird, weil Kinder oder Großeltern einen eigenen Wohnbereich erhalten sollen.

Werterhalt entscheidend

Und schließlich: Bei der Investition in ein Eigenheim spielt der Werterhalt eine große Rolle. Auch wenn Holzhäuser bei entsprechender Pflege inzwischen ebenfalls langlebig sind, bleiben Steinhäuser oft über viele Generationen hinweg ein stabiles und wertbeständiges Zuhause und erzielen beim Weiterverkauf höhere Verkaufspreise als Fertighäuser in Holzständerbauweise.

OPTAMASSIVHAUS
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