Hanghäuser – Architektonische Herausforderung

mueller-HanghausWer sich für ein Hanghaus entscheidet, hat in der Regel einen größeren planerischen Aufwand als Bauherren, die auf ebenem Grund ihr Eigenheim errichten wollen. Denn das Wichtigste, das man zuerst abklären sollte, ist die Beschaffenheit des Grundstücks. Hier können einem im wahrsten Sinne des Wortes gewaltige Steine in den Weg gelegt werden. Denn felsiges Gelände beispielsweise erfordert für den Aushub den Einsatz von Spezialgeräten, das kann teuer werden. Auch das plötzliche Auftauchen von Wasserquellen kann Mehrkosten nach sich ziehen, weil man entsprechende Drainagen legen muss. Planungssicherheit erhält der Bauherr durch ein Bodengutachten. Hierbei wird neben der Tragfähigkeit und generellen Beschaffenheit des Bodens unter anderem auch das Wasservorkommen überprüft, verbunden mit konkreten Hinweisen auf notwendige Stütz- oder andere Baumaßnahmen.

Sind all diese Unwägbarkeiten geklärt, kann die Grundriss-Planung beginnen. Hierbei gilt: Das Haus an die Gegebenheiten des Geländes anpassen, nicht umgekehrt. Dadurch erspart man sich zusätzliche Kosten für aufwändige Planierungs- und Terrassierungsarbeiten. Außerdem ist es besser, so wenig wie möglich in den Untergrund einzugreifen. Dann läuft man nicht Gefahr, dass sich später durch Setzungen der Grundmauern in dem Haus Risse auftun. Und die gestalterischen Möglichkeiten, die sich aufgrund der topografischen Gegebenheiten ergeben, machen ja auch gerade den Reiz eines Hanghauses aus.

Neue Perspektiven durch Split-Level

Bei einem Hanghaus bieten sich wunderbare Möglichkeiten, das Haus mit seinem Grundstück und den Räumen zu verweben. Ein Beispiel ist das so genannte Split-Level-Haus, bei dem die Wohnebenen versetzt zueinander angeordnet sind. Hier plant man quasi mehrere kleine Häuser, die zum Ausgleich von Höhenunterschieden in der Mitte einmal „durchgeschnitten“, um ein halbes Stockwerk versetzt und neu zusammengefügt werden. So entstehen auf Emporen einzelne Wohnbereiche, die aus der üblichen Horizontalen ihres Stockwerkes herausgelöst sind. Sie vermitteln ganz eigenständige Perspektiven zur darunter oder darüber liegenden Ebene. Zu berücksichtigen ist auch, dass der Planer das Bauwerk in die Höhenpunkte des Vermessers einpassen, die Etagenkonstellation berücksichtigen und das Bauwerk gegen drückendes Hangwasser absichern muss.

Bei der Planung sollte man auch überlegen, von wo aus das künftige Eigenheim erschlossen werden soll. Soll der Eingang oben oder beispielsweise im Terrassenbereich liegen? Diese Frage ist auch wichtig, wenn es um die Abwasserentsorgung geht. Bei einer Erschließung von oben kann es notwendig sein, das Abwasser über eine Hebeanlage auf das Straßen- bzw. Kanalisationsniveau zu heben.

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